Liebe Blogleser
Langsam weiss ich nicht mehr was ich euch schreiben soll, weil alles schon so normal geworden ist. Den Kulturschock habe ich schon etwas länger hinter mir.
Eine Neuigkeit gibt es trotzdem, ich habe die Gastfamilie gewechselt. Ich konnte am vorherigen Ort auch mit Oropax nicht gut schlafen, weil ich die ganze Nacht die Autos von der Strasse hörte und es bloss 3 Stunden leicht ruhiger war. Jetzt bin ich mehr auf den Land, in einem Dorf. Es gefällt mir super und ich kann auch besser schlafen. Ich vermisse zwar die Kinder von meiner vorherigen Gastfamilie. Besonders das Nachbars Mädchen (Charly 5 jährig) und meinen Gastbruder (Acram 4 jährig) mit denen ich am Abend immer gezeichnet und zusammen z’Nacht gegessen habe.
Als ich einmal so Lust nach etwas Süssem hatte, weil ich schon lange keine Süssigkeiten oder Schokolade gegessen hatte, habe ich einfach einen Löffel Zucker gegessen. Als es meinen Gastbruder sah, kam er dann eines Abend und fragte: “Now a spon suger?”
Ich fand das Haus eigentlich super, vom alten Ort. Ich hatte sogar eine Dusche und ein WC für mich alleine. In dem Fenstern hatte es zwar Löcher und wenn es geregnet hat, hatte es rein getropft was mich aber nicht störte. Ich habe den Regen meistens genossen. Das Wetter allgemein ist super, manchmal ist es schon etwas heiss aber dann geht meistens noch ein Wind. In der Regenzeit von Oktober bis November hat es immer wieder geregnet aber das ging auch ganz gut. Was dann aber etwas genervt hat ist, dass du deine Schuhe viel mehr putzen musst, weil die meisten Strassen nicht geteert sind. Es gibt dann immer einen solchen Matsch in der man aufpassen muss dass man nicht hin fällt.
Das Gefährlichste bei Regen ist aber mit einem Boda Boda zu fahren, vor allem wenn es schon länger geregnet hat und man durch eine ungeteerte Strasse fährt. Inzwischen finde ich Boda Boda nicht mehr so gefährlich und benutze sie jeden Tag. An meinem neuen Ort muss ich jeden Tag Boda fahren weil ich jetzt auf dem Land bin und es hier keine Taxis gibt und ich habe es richtig angefangen zu geniessen. Manchmal kommt es mir vor wie auf einem Pferd. Am Anfang fragt man auch:” Darf ig mit ritte”; und dann dasselbe Gefühl von den vielen Schlaglöcher in der Strasse.
Im neuen Zuhause habe ich einen kleinen Raum mit einem Ablauf den wir zum Duschen benutzen. Wir duschen mit Eimern und kaltem Wasser. Manchmal hat es einen Frosch in der Dusche vor dem ich die ersten Male Angst hatte, dass er mich anspringt, es hat sich dann aber heraus gestellt, dass er ein ruhiger Frosch ist. In der Toilette hat es ein Loch (ca.30×15 cm) im Boden, das ist alles, das ist Afrika.