Mit 3 Jahren schon in den Kindergarten

Liebe Blogleser

Die Schule geht bald zu Ende, nur noch zwei Wochen und dann ist die Schule fertig und die Kinder haben 2 Monate Ferien. Ende November gibt es dann  eine grosse Feier. Bei diesem Anlass wird der Sporttag, die „Topclass celebration“ und das Ende des Schuljahres zusammen in einem gefeiert. Die Topclass celebration wird gefeiert weil man da den Kindergarten abgeschlossen hat und in die Primarschule kommt. Im Schulsystem  von Uganda kommen die Kinder mit 3 Jahren in den Kindergarten. Der Kindergarten besteht aus 3 verschiedenen Stufen: Babyclass(3 jährig), Middelclass(4 jährig) und die Topclass(5 jährig). Jede Stufen dauert ein Jahr. Diese drei Stufen heissen alle Kindergarten, trotzdem ist es ist nicht zu vergleichen mit dem Kindergarten der Schweiz. In der Babyclass haben die Kinder noch etwas Zeit zum spielen und um einen Mittagschlaf zu machen. Ein grosser Teil der Zeit der Babyclass besteht jedoch schon aus Unterricht. In der Middel- und Topclass haben die Kinder dann nur noch Unterricht.

 

Englisch ist die Schulsprache

Nach dem Kindergarten starten die Primarschule, welche 7 Jahre dauert. Danach kommt die Schüler in die Sekundarschule, welche 6 Jahre geht. Viele Jugendliche gehen aber „nur“ vier Jahre in die Sekundarschule und machen danach einen (“Cours”) eine Berufslehre. Diese dauert meisten 1-2 Jahre. (z.B. Schneiderin geht 1 Jahr)

Nach der Sekundarstufe können die Schüler an der Universität ein Studium mit einer bestimmten Berufsrichtung abschliessen.

Der ganze Schulunterricht ist in Englisch obwohl, oder gerade weil es in Uganda sehr viele verschiedene Landessprachen gibt. Es gibt über 16 Sprachen in Uganda; in jeder Region eine andere. In der Umgebung der Hautstadt vom Kampala spricht man am meisten Luganda.

 

Staatsschule versus Privatschule

Im Uganda müssen die Kinder in die Staats-Schule. Wenn die Eltern jedoch genug Geld haben um das Schulgeld zu bezahlen, schicken sie ihre Kinder auf eine Privatschule. Eltern haben mir erklärt, dass in den Schulen vom Staat zwar das Schulgeld viel günstiger sei, aber die Lehrer seien schlechter ausgebildet, schlechter bezahlt und sie hätten meistens auch die schlechteren Materialien (z.B. eine Wandtafel mit Löcher drinnen) um die Kinder zu unterrichten. Auch die Klassen seien meistens mit 40  bis 50 Kindern  viel grösser als in den Privatschulen. In der Privatschule an der ich arbeite sind in meiner Klasse 31 Kinder.

Man findet aber auch immer wieder Kinder die nicht zur Schule können oder die sich ihr Schulgeld selbst verdienen müssen. Meine Nachbarskinder können z.B. nicht in die Schule weil die alleinerziehende Mutter das Geld für ihr drei Kinder nicht bezahlen kann. Das Hausmädchen von meiner ersten Gastfamilie war 15 Jahre alt und musste arbeiten gehen, damit sie das nächstes Jahr wieder in die Schule kann.

 

Uniabschluss und dann?

Aber auch wenn man die Universität beendet hat, ist noch lange nicht klar, dass man danach einen Job hat und sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann, weil die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist.

 

Ich war am Anfang sehr erstaunt über das Schulsystem, weil die Kinder schon so früh in die Schule kommen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Mir ist aufgefallen, dass sich manche Kinder sich einfach die Wörter merken, anstatt dass sie die Buchstaben können. Meine Gastschwester ist 5 Jahre und kann super Englisch obwohl es nicht ihre Muttersprache ist, was ich sehr bewundere.  In Uganda ist der Unterrichtsstil anders als in der Schweiz und man setzt andere Schwerpunkte (z.B. bei der Fingernägelkontrolle).