In Afrika ticken die Uhren anders

Liebe Bolg-Lerser/innen

Im Moment ist bei mir in Uganda Regenzeit. Als es einmal geregnet hat, es war etwa 22 Grad Warm, habe ich Wasser getrunken. Als das meine Lehrerkollegin sah, fragte sie mich: ”Hast du gerade Wasser getrunken? Also bei so kaltem Wetter trinken wir nur heissen Tea.” In der Regenzeit haben die Leute kalt und ziehen warme Jacken an. Einzelne Kinder kamen auch mit Winterjacken und andere mit Handschuhen und Mützen in die Schule.

Wenn es regnet, dann kann es so stark schütten, dass es auf den Strassen richtig tiefe und richtig kleine Seen gibt. Einmal war ich mit meinen Freunden in Kampala (in der Hautstadt). Als wir dann nach Hause wollten, bestellten wir ein Uber-Taxi das uns zum Taxipark bringen sollte. Während der Fahrt musste der Fahrer zweimal umdrehen weil es so tiefe Seen auf der Strasse hatte um durch diese hindurch zu fahren.

Wenn es hier regnet, dann stoppen alle mit der Arbeit. Alle Leute auf der Strasse suchen sich einen Unterstand und warten bis der Regen vorbei ist. Und klar, wenn es regnet kommen die meisten Leute erst dann zur Arbeit wenn der Regen wieder vorbei ist.

Die Zeit in Afrika tickt anders, als in Europa. Ich habe einmal den Spruch gehört: ”Ihr Europäer habt die Uhren und wir Afrikaner haben die Zeit.” So wie ich das erlebe bestätigt sich das immer wieder. Die Lehrer haben zum Teil zwar Armbanduhren aber die sind nie richtig eingestellt oder funktionieren gar nicht. Und die Zeit interessiert die Leute meistens auch gar nicht. Ich habe auch schon mehrmals erlebt, dass die Menschen nicht wissen was es für einen Wochentag ist. Wenn man mit jemanden abmacht ist das normal, dass man meistens so innerhalb von 2 Stunden nach der Zeit kommt, auch wenn sie sagen exaktly on 10 am I’m here.

 

Das Essen von Uganda

Es gibt mindestens 1× in der Woche Matokke, Poscho und Reis. Selten gibt es auch Kartoffeln oder Pasta. In den meisten Orten isst man das Frühstück bei der Arbeit, weil die meisten Leute vor 9 Uhr sicher nichts essen. Bei uns in der Schule essen wir das Frühstück um 10 Uhr, da gibt es meistens Popcorn oder Ginats (das sind geröstete und gesalzene Nüsse, wie die Spanischen-Nüssli die wir an Weihnachten essen und alle Kinder vom Samichlaus bekommen). Zum Trinken gibt es meistens Tea oder Porridge. Porridge ist ein Gemisch aus Sojabohnen und Milch, das dann so getrunken wird. Das Mittagessen bekomme ich in der Schule. In manchen Schulen gibt es jeden Tag Poscho und Bohnen aber weil unsere Schule eher für etwas reichere Kinder ist, gibt es auch noch andere Menus. Poscho ist gemahlenen Mais der mit Wasser gemischt wird, so dass es einen festen Brei gibt der meistens mit Bohnen gegessen wird. In meiner Schule wird es auch mit Lupinen gegessen (das ist das Gericht das man oben auf dem Bild sieht). Matokke sind dann die Kochbananen die zu einer Masse verdrückt werden. In den meisten Familien kochen sie nur einmal am Tag. Das gibt es dann zum Frühstück, Mittagessen und zum Abendessen.

 

In Uganda kann man mit sehr wenig Geld leben, wenn man Selbstversorger ist und seine Nahrungsmittel selber anbaut. Uganda (zumindest um Kampala) ist ein sehr fruchtbares Land ohne richtigen Winter, da wachsen die Pflanzen super.