Schulerreise in Uganda

Hier haben alle Leute das Gefühl, die Haare müssen ganz gerade sind (meine sind so ziemlich das Gegenteil von gerade). Hier haben fast alle Leute Kunsthaarzöpfe oder einen 5 mm Schnitt. Wenige Frauen haben echtes Haare, die geraden sie dann mit Vaseline gestreckt. In der Nacht müssen sie ein Haarnetz tragen, dass nicht alles fettig wird. Die Einheimischen wollten meinen Haaren auch schon mit Vaseline nach helfen oder ich könnte sie ja auch einfach abschneiden und einen 5 mm Schnitt machen, wie sie alle haben. Diese Idee war mir dann etwas zu abenteuerlich.

 

In der Schule geht es schon etwas besser, ich komme langsam ins Team und in die Arbeit rein. Wir gingen mit den Kinder auf eine Schulreise. Auf dem Infoblatt für die Eltern stand: wir gingen ins Parlament (besichtigen das Regierungsgebäude), gehen ins grösste und älteste Museum von Uganda, in den Zoo und zum Schluss gehen wir noch Schwimmen. Die Zeit für das Programm war von 8:00-17:00. Aber da war viel zu wenig Zeit berechnet. Die Hinfahrt ging etwa 1:30 über die Autobahn und bei zurückfahren fuhren wir dann übers Land, was dann einiges länger ging.

Ich hatte etwas Mitleid mit dem Fahrer, der Car war etwas kleiner als ein Postauto. Es sassen ca. 55 Kinder im Car, auf einer zweier Bank ca. 3-4 Kinder die die ganze Fahrt sangen und zum Schluss nur noch schrien weil sie so müde waren. Als wir dann übers Land fuhren, kam plötzlich ein Stoppschild, Bitte nicht weiter fahren. Aber der Fahrer kannte sich in der Gegend aus und fand das kein Problem.

Als dann die Strasse immer schlechter wurde und er dann ab und zu, zurückfahren müsste um Anlauf zu holen, weil es schon etwas holprig war. Jedes Mal als wir es dann wieder über eine schwierige Stelle schafften, rief die Lehrerin neben mir:»Oohhh we enjoy». (Und ich dachte nur noch, hoffentlich kommen wir diese Nacht noch Zuhause an.)

Fazit: Hier wird nie das Programm gekürzt, sondern die Zeit verlängert.

 

Als ich am nächsten Morgen in die Schule lief, liefen rund 10 m vor mir, eine Mutter mit ihrem 7 jähriger Sohn und einem 5 jährigen Mädchen. Ich merkte wie das Mädchen mich entdeckte und ihre Mutter etwas fragte. Plötzlich rannte das Mädchen mit offenen Armen mir entgegen und wollte von mir aufgefangen werden. Ich dachte, dass sie ein Kind von meiner Schule war.(Für mich ist es so schwierig die Kinder zu unterscheiden, es sind einfach alle dunkelhäutig.) Mit der Zeit fand ich dann heraus, dass es gar kein Kind von meiner Schule war. Es war einfach ein wildfremdes das gerade mit ihrer Mutter auf dem Weg zur Kirche war. Das war eine sehr aufstellende Begegnung!