Wie aus einem Meter Stoff, 20 Meter wurden

Während ich im September, während den Schulferien, in der Nähschule arbeitete, hat die Schulleitung beschlossen, dass ich immer am Morgen in der Schule arbeite und am Nachmittag in der Nähschule. Den ganzen November jedoch arbeitete ich nur noch in der Nähschule, weil die Kinder bald Sporttag hatten und für diesen brauchen sie Sport-Uniformen. Meine Aufgabe war es, diese zusammen mit der Hilfslehrerin Maria, zu nähen.

Für mein Projekt, das Mercato Schweiz unterstützt, habe ich mit der Lehrerin verschiedene Teilarbeiten gemacht. Ich habe ihr gezeigt wie eine Passpoiltasche, eine Rundeeingriffstasche, ein Jeans-Reissverschluss und ein Dachschlitz zu verarbeiten sind. Ich habe dann immer Schritt für Schritt aufgezeichnet was zu machen ist und das mit ihr am Morgen vor der Schule geübt, dass sie das am Nachmittag den Schüler unterrichten konnte.

Also wir haben uns viel mit Zeichnungen unterhalten, weil ich kein Luganda kann und ihr und auch mein Englisch etwas mangelhaft waren, insbesondere was die Fachausdrücke angeht.  In der Nähschule wird halt viel in Luganda gesprochen oder manchmal ist es ein richtiger Sprachenmix. Aber wir hatten es trotzdem lustig gehabt zusammen.

Die Nonne(Schwester) die, die Nähschule und die Schule führt, wollte dass ich der Hilfslehrerin Maria zeige wie man die Schuluniform näht. Sie möchte nächstes Jahr die Schuluniform selber nähen. Da habe ich Maria gezeigt wie man die Schuluniform näht. Aber mit ihr war das Zusammenarbeiten am Anfang etwas schwierig. Sie hat auch ein Diplom als Schneiderin und konnte mich als eine junge, Weisse die auch Schneiderin ist und will ihr etwas beibringen nicht so einfach akzeptieren.

Das kann ich schon verstehen dass sie etwas genervt war, und dass wir uns zuerst kennen lernen mussten, bevor wir besser zusammen arbeiteten konnten. Aber als das Eis gebrochen war, hatten  wir es gut mit einander und nähten auch zusammen die Schuluniform was ganz gut klappte.

Einmal hatten wir zu wenig Stoff und dann hatte ich 1m nach bestellt bei der Schwester. Die Schwester hat das dann einem Fahrer (sie haben hier alle Drivers die für sie fahren und Schwestern fahren nie alleine) ausgerichtet das er nach Kampala fahren soll und im gleichen Laden noch einmal den gleichen Stoff nach kaufen sollen. Aber ich glaube die hatten Probleme mit den Massen weil ich es in Meter gesagt hatte aber sie in Yards berechnen.

 

Als der Fahrer dann mit dem Stoff kam war ich etwas überrascht, sie brachten mir mehr als 20 m weil sie sich nicht sicher waren.